Mitglieder der EKD sind die Gliedkirchen und nicht die einzelnen Gläubigen. Die Dachorganisation hat daher nur beschränkte inhaltliche Kompetenzen, Bekenntnis- und Verkündigungsfragen sind Sache der Gliedkirchen. Dennoch hat der Zusammenschluß zu mehr Gemeinsamkeit geführt. Die EKD kann die Interessen der Protestanten dem Staat gegenüber wirkungsvoller vertreten als die einzelnen Landeskirchen, und ihre Stimme hat in der Ökumene mehr Gewicht, als es kleinere Gruppierungen hätten. Ihre 'Regierung' ist der Rat der EKD, der von der Synode der EKD und der Kirchenkonferenz bestellt wird. Die Synode besteht aus gewählten Mitgliedern der Synoden der Gliedkirchen, deren Leitungen je eine Stimme in der Kirchenkonferenz haben. Sie erarbeitet Vorschläge für die Synode und den Rat. Die Geschäfte führt die Kirchenkanzlei der EKD in Hannover und das Kirchliche Außenamt in Frankfurt am Main.
Abk. EKD, Zusammenschluß luth., reform. und unierter Landeskirchen in Deutschland, geleitet von einem Rat, der von einer Synode gewählt wird. Die EKD gab sich 1948 die Eisenacher Grundordnung; bis 1969 gehörten ihr auch die Landeskirchen der DDR an. Sie mußten dann auf Druck ihrer Regierung austreten und gründeten den Bund der Ev. Kirchen in der DDR (BEK). Allerdings gab es schon vorher Auseinandersetzungen zw. den W- und O-Kirchen, weil letztere sich gegen den Militärseelsorge-Vertrag in der BRD stellten. Seit Mitte 1991 gehören die O-Kirchen wieder zur EKD. Nachdem seit dem 1.1.1991 auch in den neuen Bundesländern die Kirchenfinanzierung aus Steuermitteln nach W-Vorbild stattfindet und nicht mehr aus freiwilligen Beiträgen, treten zahlr. Mitglieder der östl. Landeskirchen aus der Kirche aus. Im Juni 1991 fand im Ruhrgebiet wieder ein gesamtdt. Kirchentag statt.